Die meisten Linux Distributionen werden von Haus aus mit einer älteren Kernel Version ausgeliefert.
Das ist natürlich manchmal nicht so hilfreich wenn man die neuesten Funktionen oder Sicherheitspatches
haben möchte aber man sollte auch immer vorsichtig sein. Es kann passieren das manche Hardware danach
nicht mehr richtig startet. Wenn so etwas passiert kann man den Rechner neu starten, mit dem alten Kernel
booten und dann den neuen Kernel löschen. Ich würde empfehlen das nicht direkt unter einem produktiv System
zu testen. Ich zeige das hier einmal für CentOS 7 und Debian 10
CentOS 7
Zuallererst sollte man überprüfen welche Kernel Version man besitzt:
uname -r
Danach müssen wir das ELRepo, falls noch nicht vorhanden, installieren.
Dazu müssen wir zuerst den GPG-Key importieren und dann das Repository
hinzufügen
rpm --import https://www.elrepo.org/RPM-GPG-KEY-elrepo.org
rpm -Uvh http://www.elrepo.org/elrepo-release-7.0-3.el7.elrepo.noarch.rpm
Nun installieren wir den neuesten Kernel
yum --enablerepo=elrepo-kernel install kernel-ml
"--enablerepo" muss man mit angeben da das ElRepo Repo standardmäßig nicht aktiviert ist.
Nun muss man noch Grub neu konfigurieren damit standardmäßig mit dem neuen Kernel gebootet wird.
Dazu schaut man in die Datei "/etc/grub2.cfg". Man kann auch diesen Befehl nutzen um sich alle
verfügbaren Kernel Versionen und Ihre jeweilige Nummer auszugeben
sudo awk -F\' '$1=="menuentry " {print i++ " : " $2}' /etc/grub2.cfg
Nun setzen wir den richtigen Kernel mittels
sudo grub2-set-default <Nummer>
Jetzt nochmal die Grub Config neu generieren
sudo grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg
Wenn man jetzt den Server neu startet, bootet er mit der neuesten Kernel Version
Debian
Um den Kernel auf einem Debian System zu upgraden, benötigen wir das Repository
"Debian Packports". Fügen wir nun dieses durch den Befehl
sudo add-apt-repository 'deb http://deb.debian.org/debian buster-backports main'
hinzu und führen direkt ein update aller Packages durch
sudo apt update -y
Wenn man am jeweiligen Server UEFI und den Secure Boot Modus nutzt muss man unbedingt den Signed Kernel installieren
sudo apt-get install linux-image-5.8.0-0.bpo.2-amd64-signed -y
ansonsten kann man auch den Unsigned Kernel installieren
sudo apt-get install linux-image-5.8.0-0.bpo.2-amd64-unsigned -y
Nutzt man proprietäre Treiber sollte man das passende Header Package auch mit installieren
Signed:
sudo apt-get install linux-headers-5.8.0-0.bpo.2-amd64-signed -y
Unsigned:
sudo apt-get install linux-headers-5.8.0-0.bpo.2-amd64-unsigned -y
Danach sollte man bei der nächsten Gelegenheit den Server neu starten.
Im Gegensatz zu CentOS 7 muss man hier nicht erst noch die Grub Config
neu generieren. Das wird mit der Installation direkt gemacht