Welche Executables gibt es unter Windows und welche Bedeutung haben diese?
acfsinstall.exe
Installiert und konfiguriert ACFS (Oracle Cloud File System) auf einem Windows-Host. Wird bei ASM/Cluster-Setups benötigt, um ACFS-Volumes lauffähig zu machen.
adrci.exe
CLI-Tool zur Analyse und Verwaltung der Automatic Diagnostic Repository. Dient zum Löschen, Anzeigen und Rotieren von Trace-, Incident- und Health-Monitor-Daten.
afdboot.exe
Startet den Oracle ASM Filter Driver beim Systemboot. Er sorgt dafür, dass nur der ASM-Stack auf bestimmte Disks zugreifen darf.
afdinstall.exe
Installiert den ASM Filter Driver auf dem System. Schützt ASM-Disks vor unautorisierten Zugriffen oder kaputten IOs.
afdtool.exe
Prüft und verwaltet ASM-Filter-Driver-Geräte. Wird für Diagnose und Testzwecke eingesetzt.
agtctl.exe
Startet, stoppt oder verwaltet Oracle Agent Prozesse. Wird vor allem in Grid- und Cluster-Umgebungen eingesetzt.
amdu.exe
ASM Disk Utility zum Auslesen von Rohdaten aus ASM-Disks, auch wenn ein Diskgroup-Header defekt ist. Typisches Rettungswerkzeug für verhunzte ASM-Metadaten.
asmtool.exe / asmtoolg.exe
Erstellt und markiert ASM-kompatible Windows-Gerätenamen. asmtoolg ist die grafische Variante.
ctxhx.exe
Utility, um Textindex-Metadaten zu extrahieren und zu analysieren. Wird für Oracle Text-Diagnose verwendet.
ctxkbtc.exe
Konvertiert Oracle Text Knowledge Base Dateien. Wird u. a. bei Thesaurus-Migrationen gebraucht.
ctxlc.exe
Locale-Compiler für Oracle Text, erzeugt sprachspezifische Linguistics-Konfigurationen. Essentiell für Text-Suchfunktionen in verschiedenen Sprachen.
ctxload.exe
Importiert Oracle Text-Dictionaries, Stoplists und Thesauri in die Datenbank. Wird bei komplexen Textindex-Setups verwendet.
dbfs_client.exe
Bindet Oracle DBFS (Database File System) als Dateisystem ein. Ermöglicht Zugriff auf LOB-basierte „Dateien“ aus der DB.
dbv.exe
Der Database Verifier prüft Datafiles auf physische und logische Fehler. Wird häufig vor Backups, Migrations- oder Restore-Aktionen genutzt.
dg4odbc.exe
Gateways-Treiber, um über ODBC auf Fremdsysteme zuzugreifen. Ermöglicht heterogene DB-Links (z. B. Oracle zu SQL Server).
dg4pwd.exe
Erstellt verschlüsselte Passwortdateien für Oracle Gateways. Dient der sicheren Ablage von Verbindungsdaten.
dgmgrl.exe
Command-Line-Tool zum Steuern des Data Guard Brokers. Damit verwaltest du Switchover, Failover und DG-Konfigurationen.
diskmon.exe
ASM/ACFS-Überwachungstool, das Disk-Events und I/O-Zustände meldet. Dient zur Früherkennung fehlerhafter Storage.
dsml2ldif.exe
Konvertiert DSML-Dateien (Directory Services Markup Language) in LDIF. Wird für LDAP-Migrationen genutzt.
elements.exe
Zeigt interne ORACLE_HOME-Komponenteninformationen an. Hilft beim Debuggen beschädigter Installationen.
exp.exe
Der alte (legacy) Exporter im Original-EXP-Format. Für Kompatibilitätszwecke, sollte im Jahr 2025 aber niemand mehr einsetzen.
expdp.exe
Data Pump Export. Schnelles, paralleles Exporttool für moderne Backups und Migrationen.
extjobo.exe
Startet externe Scheduler-Jobs, die außerhalb der DB laufen. Arbeitet zusammen mit dem DBMS_SCHEDULER.
extproc.exe
Prozess zum Ausführen externer Prozeduren (C-DLLs etc.) aus PL/SQL. Streng genommen ein potenzielles Sicherheitsrisiko, wenn falsch konfiguriert.
genezl.exe
Erzeugt ODP.NET- oder OCI-bezogene Konfigurationsdateien. Wird meist von Installern automatisch genutzt.
getcrshome.exe
Ermittelt das Grid Infrastructure / Clusterware-Home auf dem System. Hilft bei Multi-Home-Umgebungen und Troubleshooting.
hsalloci.exe
Internes Tool aus dem Heterogeneous Services-Bereich. Dient der Diagnose von Speicher- und Verbindungsproblemen bei HS/ODBC-Konfigurationen.
hsdepxa.exe
Oracle Distributed XA Helper für Heterogeneous Services. Unterstützt XA-Transaktionen zwischen Oracle und Fremddatenbanken.
hsots.exe
ODBC-Testtool für Heterogeneous Services. Prüft ODBC-Verbindungen und führt einfache SQL-Tests durch.
imp.exe
Der alte Importer im klassischen EXP/IMP-Format. Nur noch für Legacy-Dumps gedacht.
impdp.exe
Data Pump Import. Modernes, performantes Importtool für parallele und große Datenmigrationen.
jssu.exe
Java Secure Socket Utility. Wird im internen Java-Subsystem für sichere Verbindungen genutzt.
kfed.exe
Kernel File EDitor für ASM. Liest und editiert ASM-Diskheader direkt, üblicherweise nur in Hardcore-Rettungsszenarien verwendet.
kfod.exe
ASM Discovery Tool, zeigt verfügbare ASM-Disks und Metadaten an. Praktisch zur Prüfung vor ASM-Initialisierung oder Troubleshooting.
launch.exe
Startet interne Oracle-GUI- oder Installer-Komponenten. Wird hauptsächlich vom Setup selbst verwendet.
lcsscan.exe
Locale Scanner, analysiert Sprach- und Zeichensatzkonfigurationen einer Datenbank. Dient der Vorbereitung auf Charset-Migrationen.
ldapadd.exe
Fügt LDAP-Einträge hinzu. CLI-Variante zum Aufbau oder Erweitern eines Directory.
ldapaddmt.exe
Multithreaded-Version von ldapadd für große LDAP-Imports. Optimiert für Massenladeprozesse.
ldapbind.exe
Testet Bindings und Authentifizierung gegen LDAP-Server. Wird zur Diagnose von Directory-Zugängen verwendet.
ldapcompare.exe
Vergleicht Werte eines LDAP-Attributs. Hilft beim Validieren von Änderungen oder Policies.
ldapdelete.exe
Löscht LDAP-Einträge über ein CLI. Üblich in automatisierten Deployment- oder Bereinigungsskripten.
ldapmoddn.exe
Ändert Distinguished Names (Umbenennungen / Verschiebungen im LDAP-Baum). Wird oft bei Reorganisationen gebraucht.
ldapmodify.exe
Ändert LDAP-Einträge (Attribute hinzufügen, ersetzen, löschen). Flexibelstes LDAP-Edit-Tool.
ldapmodifymt.exe
Parallelisierte Variante von ldapmodify. Geeignet für große Directory-Änderungsaktionen.
ldapsearch.exe
Sucht in LDAP-Verzeichnissen. Wird für Diagnose, Monitoring und Skripting genutzt.
lmsgen.exe
Generiert Lock Manager Service Dateien. Gehört zu Oracle Real Application Clusters internem Messaging.
loadpsp.exe
Lädt PSP/PL/SQL-Webkomponenten in die DB (Legacy-Modul des alten mod_plsql). Heute kaum noch relevant wegen ORDS.
lsnodes.exe
Listet Cluster-Nodes einer Oracle Clusterware Installation. Hilft bei GI-Diagnose und Inventar.
lsnrctl.exe
Listener Control Utility. Startet, stoppt, überwacht und konfiguriert den Oracle Listener.
lxegen.exe
Generiert XML- und Internationalization-Metadaten. Wird intern von Language-Services verwendet.
nxinst.exe
Tool zur Initialisierung von Network-Protokollmodulen. Heute fast nur intern genutzt.
nid.exe
Ändert die DBID oder den Datenbanknamen. Typisch bei Klon-Setups oder Wiederherstellungen aus fremden Umgebungen.
ocopy.exe
Oracle-Version des UNIX-cp für RAW-Devices und spezielle Oracle-Dateien. Wird bei Storage-Migrationen eingesetzt.
oifcfg.exe
Oracle Interface Configuration Utility. Konfiguriert Netzwerkinterfaces für Clusterware und RAC.
okdstry.exe
Zerstört und bereinigt OKD-Schlüsselmaterial. Gehört zur Oracle Key Directory Security.
okinit.exe
Initialisiert Oracle Kerberos Tickets. Dient der Anmeldung in Kerberos-gesicherten Umgebungen.
oklist.exe
Listet Kerberos-Tickets des Oracle Security Stacks. Wird für Auth-Diagnose benötigt.
omtsreco.exe
Recovery-Utility für XA-Transaktionen im Oracle Transaction Service (OTS/OMTS). Räumt hängende Two-Phase-Commits auf.
optui.exe
Startet Oracle Tools zur plattformweiten Option-Konfiguration. Ein internes Setup-Frontend.
orabaseconfig.exe
Konfiguriert Oracle Base Pfade und zentrale Installationsparameter. Wird vom Installer und Upgrade Assistant automatisch genutzt.
orabasehome.exe
Ermittelt das zugehörige ORACLE_HOME innerhalb des ORACLE_BASE. Nützlich bei Multi-Home-Installationen.
oracle.exe
Der eigentliche Oracle-Datenbankprozess unter Windows. Startet Background-Prozesse und führt alle DB-Operationen aus.
OracleAdNetConnect.exe
Testet Active-Directory-basierte Net Services Verbindungen. Wird für Directory-Authentifizierung genutzt.
OracleADNetTest.exe
Erweitertes Diagnose-Werkzeug für AD-basierte Oracle-Net-Verbindungen. Hilft bei Kerberos- oder LDAP-Problemen.
OraClrAgnt.exe
CLR-Host-Agent zum Ausführen von .NET Stored Procedures. Nur relevant, wenn Oracle und .NET verheiratet wurden.
oractl.exe
Steuert Oracle-eigene Services und Komponenten unter Windows. Internes Control-Utility für Start/Stop.
oradim.exe
Erzeugt, startet und verwaltet Oracle-Dienste und Instanzen unter Windows. Pflichtwerkzeug für die DB-Erstellung auf Windows.
oradnfs.exe
Direct NFS Client Dienst. Optimiert NFS-Zugriff der Datenbank.
orakill.exe
Killt einzelne Serverprozesse/Sessions unter Windows. Das ist die Windows-Variante zu kill -9.
oramts_deinst.exe
Deinstalliert Oracle Microsoft Transaction Server Komponenten. Wird selten gebraucht, außer bei OMS/COM+-Konfigurationen.
oramtsctl.exe
Steuert Microsoft Transaction Server Integration (Distributed Transactions). Wird im XA-Umfeld genutzt.
orapwd.exe
Erstellt oder ändert die Password File für SYSDBA/SYSOPER. Notwendig für Remote-SYSDBA und Data Guard.
orastack.exe
Passt Stackgrößen von Oracle-Executables an. Wird eingesetzt, wenn Windows zu knauserig mit dem DB-Prozess-Stack umgeht.
oraversion.exe
Zeigt intern verwendete Oracle-Komponentenversionen an. Hilft bei Diagnose und Patchprüfung.
oravssw.exe
Oracle Volume Shadow Copy Writer für Windows. Ermöglicht VSS-kompatible Backups der DB.
orion.exe
IO-Benchmark-Tool von Oracle, simuliert DB-Workloads. Wird für Storage-Performance-Tests genutzt.
outline.exe
Arbeitet mit Stored Outlines zur Planstabilisierung. Heute eher historisch, seit SQL Plan Management existiert.
plshprof.exe
PL/SQL Hierarchical Profiler, erzeugt Performanceprofile für PL/SQL. Schlüsseltool für PL/SQL-Tuning.
proc.exe
Pro*C Präprozessor für C-Programme. Wandelt Embedded SQL in C-Code um.
procob.exe
ProCOBOL Präprozessor, analog zu ProC. Für COBOL-Anwendungen mit embedded SQL.
racgimon.exe
Überwacht RAC Cluster Ressourcen. Teil der Grid Infrastructure.
rawutl.exe
Utility für RAW-Device-Verwaltung. Heute kaum genutzt, da RAW-Devices praktisch ausgestorben sind.
RemoteExecService.exe
Wird von Agenten/Installern genutzt, um Remote-Kommandos auszuführen. Internes Deployment-Tool.
renamedg.exe
Benennt eine ASM Diskgroup um. Hilfreich bei Migrationen und Klon-Szenarien.
rman.exe
Der Recovery Manager. Hauptwerkzeug für Backups, Restores und Recovery.
sbttest.exe
Testet die Verbindung zur SBT (System Backup Tape)-Schnittstelle. Wird gebraucht bei Tape-Libraries und MML.
schagent.exe
Scheduler Agent für entfernte Jobs. Lässt DBMS_SCHEDULER Jobs außerhalb der DB laufen.
schema.exe
Installiert oder prüft Data Dictionary Schema-Komponenten. Wird hinter den Kulissen von Upgrades genutzt.
sclsspawn.exe
Startet Oracle Clusterware-Nebenprozesse. Intern zu GI/RAC gehörend.
sqlldr.exe
SQL*Loader. Tool zum schnellen Laden großer Datenmengen in Tabellen.
sqlplus.exe
SQL*Plus CLI. Der Klassiker für alles von Startup bis SELECT * FROM dual.
tkprof.exe
Formatiert SQL-Trace-Files in lesbare Berichte. Pflichtwerkzeug fürs Statement-Tuning.
tnslsnr.exe
Startet den Oracle Listener unter Windows, der eingehende DB-Verbindungen annimmt. Ohne das Ding redet kein Client mit deiner DB.
tnsping.exe
Testet die Net Services Auflösung und Verbindung bis zum Listener. Perfekt, um festzustellen, ob tnsnames.ora Mist baut oder der Listener pennt.
uidrvcI.exe
Utility für Unicode-Konvertierungen in Oracle. Wird intern bei Character-Set-Checks verwendet.
wrap.exe
Verschlüsselt bzw. „wrappt“ PL/SQL-Code, damit niemand mehr deine Prozeduren lesen kann. Gut, wenn man Source-Offenheit für optional hält.
wrc.exe
Workload Replay Client für Real Application Testing. Damit spielt man vorher aufgezeichnete Workloads wieder ab, um Patches und Änderungen zu testen.
xml.exe
Generisches XML-Prozessing-Tool von Oracle. Wird für interne XML-Transformationen genutzt.
xmlcg.exe
Generiert Code für XML-und XSD-basierte Anwendungen. Ein Migrations- und Entwicklungswerkzeug.
xmldiff.exe
Vergleicht zwei XML-Dokumente strukturell. Hilfreich bei Konfig-Diffs und Schema-Vergleichen.
xmlpatch.exe
Wendet strukturelle XML-Änderungen an (basierend auf Patch-XML). Wird u. a. von Installer-Komponenten genutzt.
xmlwf.exe
Prüft XML auf Well-Formedness, also syntaktische Korrektheit. Rettet dich vor bizarren Parser-Fehlern.
xsl.exe
Führt XSLT-Transformationen aus. Praktisch zum automatischen Umbauen großer XML-Bestände.
xvm.exe
Teil der alten XML/Java-Integration. Wird heute nur noch intern benutzt.
zip.exe
Oracle verpackt Dateien im eigenen Installer-Kontext. Ist einfach ein ZIP-Tool, das mitkommt, weil Windows sich früher geziert hat.